Hmmm, also obwohl das Forum erst seit ein paar Stündchen existiert und es noch keine Mitglieder gibt hab ich Lust gleich anzufangen.
Das Thema Föderalismus ist aktuell im Gespräch. Insbesondere in der Bildungspolitik. Wie steht ihr dazu? Haltet ihr es für sinnvoll?
Ich denke, dass Bildung bundesweit vereinheitlicht werden sollte. Da sollen sich Experten zusammensetzen, das beste System ermitteln und das bundesweit umsetzen. Es ist doch verrückt, das Schulen in Bayern ein höheres Niveau haben, als bsp in Berlin. Ein Schüler der von Bln nach Bayern ziehen muss, der wird in Bayern vermutlich erheblich Probleme haben, weil dort ganz andere Schwerpunkte sind, etc.
Ich sehe keinen Vorteil in der individuellen Entscheidungskraft der Länder.
Ich sehs genauso, Föderalismus in der Bildung ist der Untergang der Bildung...
Aber ich denke das man bei der Bildung allgemein viel ändern sollte... und das mit den "Experten ransetzen" halte ich auch nicht für sooo dolle, man muss nur sehen was die hier zustande gebracht haben... 5. Prüfungskomponente... 10. Klasse Abschlusstest... Zentralabi... naja das war eher ein Schuss in den Ofen... und dann noch das unterrichtsfach "Ethik"... so ein schachsinn, die erreichen damit eher das Gegenteil...
Also ich sach nur allgemein is inner Bildungspolitik vieles zu machen... oder um Herr Mewes Worte zu nehmen (zumindestens Ansatzweise): Großbaustelle Bildung -.-
Das ist immer sehr leicht gesagt. Föderalismus ist, genau wie die Demokratie, eine Idealvorstellung, vor allem in einem Land wie Deutschland, in dem einige Bundesländer sehr danach streben, sich eine gewisse Autonomie zu wahren.
Das Problem bei einer Umsetzung des Föderalismus wäre also zunächst einmal die Frage, ob überhaupt alle Bundesländer damit einverstanden wären, was höchstwahrscheinlich letztendlich nicht der Fall sein dürfte (denn wann waren denn schon einmal alle Bundesländer einer Meinung??). Als Zweites muss dann die Durchführung beachtet werden. Es wäre ein zentraler Leitfaden vonnöten, der für alle Schulen der Republik gilt, und, wie wir leider viel zu oft bemerken, ist so etwas schon auf Bundeslandsebene schwieriger, als es zunächst scheint, und führt letztendlich zu vielen Missverständnissen oder solch vagen Anweisungen, wie sie die Rahmenpläne unserer Lehrer enthalten. Kurzum, zum Schluss würde schließlich doch jeder etwas anderes machen. Außerdem könnte solch eine Umstellung auch in der Hinsicht viel Kritik hervorrufen, dass zum Beispiel Bayern, das bildungstechnisch weiter fortgeschritten ist als der Rest der Republik, dies alles als Schädigung seiner bisherigen Bildungspolitik betrachten könnte, denn schließlich stünde es letztendlich mit dem Rest Deutschlands auf einer Stufe. Außerdem ist jeder auf nationaler Ebene stattfindende Veränderungsprozess äußerst langwierig, und zum Schluss kommt meist sowieso höchstens nur ein Kompromiss dessen heraus, was man sich am Anfang darunter vorgestellt hat.
Um es noch einmal zusammenfassend zu sagen: Der Mensch hat nicht selten recht gute Ideen, die aber immer wieder an seiner eigenen Inkompetenz scheitern. Genau so wird es auch im Falle einer Bildungsreform verlaufen. Ob es jedoch noch schlimmer werden kann, als es bereits ist, das kann nur die Zeit zeigen; die Erfahrung allerdings beantwortet dies Frage schon einmal mit einem lauten "ja".